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Stellt euch vor, ihr würdet ein Vierteljahr lang keinen Cent verdienen und euren kompletten Lebensunterhalt bestreiten müssen, indem ihr eure Freunde anpumpt. Stellt euch weiter vor, ihr wüsstet ganz genau, dass ihr das geborgte Geld niemals wieder zurückzahlen könnt. Wie würdet ihr euch dabei fühlen? Genau das machen wir aber mit unserer Erde – Jahr für Jahr! Der „Earth Overshoot Day“, zu deutsch „Welterschöpfungstag“ markiert den Tag, an dem alle natürlichen Ressourcen, welche die Erde innerhalb eines Jahres wiederherstellen kann, aufgebraucht sind. In diesem Jahr ist das der 22. August – drei Wochen später als noch 2019. Ein Grund zum Aufatmen ist das erst einmal nicht, denn erstens ist diese Verzögerung allein dem coronabedingten Lockdown zu verdanken und zweitens bedeutet auch ein Earth Overshoot-Day Mitte August umgerechnet immer noch, dass wir im Prinzip fast eineinhalb Erden benötigen, wenn wir weiterhin so verschwenderisch leben, wie bisher – würden alle Menschen so leben wie wir in Deutschland, wären es sogar drei Erden!
Aber: Die Verschiebung ist auch ein Zeichen, dass es durchaus möglich ist, die Ressourcen zu schonen, wenn wir alle umdenken.
Natürlich nicht, indem wir erneut wochenlang alle Geschäfte und Restaurants schließen. Aber indem wir auch einmal verzichten, anstatt hemmungslos zu konsumieren und indem wir unsere alltägliche Lebensweise kritisch hinterfragen. Durch die Corona-Maßnahmen ist der Holzverbrauch um 8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken, der CO-2-Ausstoß in dieser Zeit gar um 14,5 Prozent. Müssen wir also „nach Corona“ wirklich wieder jeden Weg im Auto zurücklegen, mit dem Flugzeug von Frankfurt nach Berlin zu einem Meeting fliegen unseren Jahresurlaub all inclusive auf dem Kreuzfahrtschiff verbringen und die während des Lockdowns ausgemisteten Klamotten durch neue Teile von Primark, KiK und Co. ersetzen? Können wir nicht statt dessen einige unserer neuen Gewohnheiten in die „neue Normalität“ hinüberretten? Also auch weiterhin öfter mal im Homeoffice arbeiten, statt uns in den allmorgendlichen Stau im Berufsverkehr einzureihen, geschäftliche Dinge öfter mal per Videokonferenz klären, anstatt uns wegen jeder Abstimmung ins Auto zu setzen oder gar in den Kurzstreckenflieger zu steigen, öfter mal die Balkonkästen neu bepflanzen, anstatt im Discounter Obst und Gemüse zu kaufen, das zuvor um die halbe Welt geflogen wurde, öfter mal selbst kochen, anstatt essen zu gehen oder den Lieferdienst zu bemühen. All dies kann dazu beitragen, den Welterschöpfungstag dauerhaft nach hinten zu verschieben: Um 12 Tage, wenn wir nur noch halb so viel Auto fahren, um weitere 11 Tage, wenn wir dazu noch unsere Lebensmittelabfälle halbieren, um weitere acht Tage, wenn wir 350 Millionen Hektar Wald wieder aufforsten und um zusätzliche fünf Tage, wenn wir unseren Fleischkonsum auf die Hälfte reduzieren.
Ebenso wenig wie wir unseren Freunden auf der Tasche liegen wollen, sollten wir Raubbau an unserer Erde betreiben! Auch hier kommt es auf jeden einzelnen Tag an.
Darum, macht mit und #movethedate!
Mehr Infos unter www.wwf.de
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