Grüne Energie - Chance für das Nordend?


Friederike von Franqué moderiert und diskutiert mit Rosemarie Heilig, David Edelmann, Marco Erlenbach und Jochen Müller Aspekte der Energiewende in der Stadt und im Nordend. Es gibt sehr viele informierte Fragen aus dem Publikum. 

Fernwärme, die Pläne der Mainova stehen im Interesse genauso wie Balkonkraftwerke. Jochen Müller erklärt die Inhalte des Solarpaketes 1 - auf das warten jetzt alle als Osterei. 

Die hohen Kosten der Energiewende schrecken nicht unmittelbar - es soll aber mal losgehen, so der Tenor aus dem Publikum. Was man von Paderborn und anderen Städten gelernt hat sollte in die Umsetzung kommen. 

Marco Erlenbach weist auf die Notwendigkeit hin, dass die Bauaufsicht sich mit den Themen auseinandersetzt. Milieuschutz, Ensemblesatzung oder Erhaltungssatzungen können kontraproduktiv wirken. Hier scheint noch Arbeit im Römer zu lauern. 

Gute Hinweise von allen zum "Hessischen Solarkataster". Rosemarie Heilig begeistert mit den News, dass im Rahmen von Projekt ELENA die Stadt Frankfurt 2 Mio € Zuschuss von der EU erhält. Hiermit können Statiker bei der Stadt angestellt werden, die beim Finden von Lösungen für die 80.000 Dächer in Frankfurt helfen sollen.

Grün wirkt: Stromproduktion aus Erneuerbaren auf Rekordniveau

Was für ein Erfolg in 2023: die Stromerzeugung aus erneuerbaren Ressourcen in Deutschland ist auf ein Rekordniveau gestiegen. Deutlich mehr als 50% der sogenannten Bruttostromerzeugung kam im Jahre 2023 aus Erneuerbaren.

Die Gründe sind vielfältig: 1) Durch das Abschalten der Atomkraftwerke konnte deutlich mehr Ökostrom in die Netze gebracht werden, Wind- und Solarkraftwerke mussten nicht mehr abgeschaltet werden, weil unflexible Atomkraftwerke die Netze „verstopften“.

2) Der Ausbau von Windkraft blieb zwar hinter den Zielen zurück, aber es waren insgesamt 2,9 Gigawatt (GW) zusätzliche Kapazität im Netz. Diese 2,9 GW werden im Jahr 2024 vollständig verfügbar sein, zusätzlich zu den neu hinzukommenden Windanlagen. Und da ist einiges zu erwarten: es wurden in 2023 7,7 GW an Windprojekten mehr genehmigt, ein Zuwachs von 74 Prozent gegenüber 2022. Es geht also voran.

3) Bei der Photovoltaik ist der Zuwachs noch viel größer: insgesamt wurden Anlagen mit einer Kapazität von 14,4 Gigawatt neu ans Netz angeschlossen. Auch diese stehen für 2024 von Anfang an zur Verfügung und der Trend deutet ähnliche Leistungszuwächse in diesem Jahr wie in 2023 an.

All dieses hatte positive Effekte auf die CO2-Bilanz in Deutschland. Zuletzt wurde vor 70 Jahren eine vergleichbare Menge in die Atmosphäre entlassen. Wir sind auf einem guten Weg. Dieser Effekt resultiert aus den Investitionen in Erneuerbaren aber aus den niedrigen Preisen für Solar- und Windenergie. Insbesondere aus dem Norden Europas wurden große Mengen an Ökostrom zusätzlich zur eigenen Produktion importiert. Die niedrigen Preise dieses Importstroms erlaubte, viele Kohlekraftwerke im Vergleich zu 2022 deutlich runterzufahren. Entsprechend sank der CO2-Ausstoß in Deutschland.

Nicht zu unterschlagen: in energieintensiven Branchen wurde die Produktion in Deutschland reduziert. Hier ist noch einiges zu tun, um zu verhindern, dass durch fehlende Transformationsinvestitionen Produktion aus Deutschland abwandert. Der von Robert Habeck vorgeschlagene Industriestrompreis hätte einiges erleichtern können, aber was nicht da ist kann ja noch kommen. Vielleicht schafft es die Ampel ja doch noch, hier auf „Grün“ zu schalten.

Aber, um Robert Habeck direkt zu zitieren: „Wenn wir in diesem Tempo weitermachen, werden wir unsere Klimaschutzziele im Energiebereich bis 2030 erreichen“. Das ist eine sehr gute Nachricht zum Start von 2024!

Es ist aber weiter viel zu tun und es sind auch neue Ideen in Deutschland, in Hessen und in Frankfurt nötig, um die Geschwindigkeit beizubehalten und damit die Zielerreichung auch sicherzustellen.

Und dafür gibt es Unterstützung und Ideen:

  • Im Gebäudesektor wird durch den erhöhten CO2-Preis, durch die Förderungsmaßnahmen nach dem Gebäudeenergiegesetz und durch den ökonomischen Sachverstand der deutschen Bevölkerung der Einsatz von Wärmepumpen weiter steigen. Und es wird mehr Photovoltaik installiert werden. Hier können wir auf entsprechende Effekte im Jahr 2024 hoffen.
  • Die Entwicklung im Verkehrsbereich bleibt leider weiterhin deutlich hinter den Notwendigkeiten zurück. Im Jahr 2024 könnte man Herrn Wissing dazu bringen, das Dienstwagenprivileg durch eine Marktsteuerung nutzbar zu machen. Bei den bestehenden Produktionskapazitäten in Deutschland, der Vielfalt an Modellen im Markt wäre es doch eine Idee, nur noch Elektroautos als Dienstwagen zu privilegieren. Der Effekt wäre sowohl für die in Deutschland und Europa produzierenden Autohersteller sehr positiv und die Geschwindigkeit der Transformation im Verkehrssektor würde endlich deutlich zunehmen.
  • Einige Städte gehen den Weg, nur noch Elektroautos als Taxis zuzulassen. Dieses könnte ein Weg für viele Städte, auch für Frankfurt sein. Hier könnte der Magistrat tätig werden.
  • Mehr Photovoltaik auf städtischen Gebäuden – wir wissen, das geht noch zu langsam. Eine gemeinsame Aktion von Magistrat und Stadtverwaltung wäre ein schöner Plan für 2024.
  • Das Netz von Wasserstoffzügen in Hessen könnte schnell weiter ausgebaut werden. Es war ein langer Weg, den Tarek Al-Wazir gefördert hat. Und die Lernkurve war steil und steinig. Aber es läuft immer besser. Jetzt mehr Dieselzüge durch Wasserstoffzüge ablösen. Das wäre gut für alle Hessen, auch wenn die neue Koalition bei diesen Themen noch unverbindlich bleibt.

Alles in allem – ein vielversprechender Start ins neue Jahr. Es geht also doch! Lasst uns dranbleiben und für unsere Themen kämpfen, es lohnt sich.

Der Kampf hat sich gelohnt - die Respekt Coaches bleiben erhalten

von Judith Beifuß


Als ich Mitte Juli erfahren habe, dass die Respekt Coaches Ende des Jahres eingestellt werden sollen, war ich geschockt. Die Entscheidung betraf mich ganz persönlich. Nicht nur arbeitet meine Schwester als Respekt Coach, ich habe auch selbst vor zwei Jahren eine Kooperation der Coaches für meine Frankfurter Förderschule organisiert. Seitdem haben unsere Schüler*innen als auch wir Lehrkräfte intensiv von dem Programm profitiert.

Das Aus schien angesichts des Rechtsrucks und der wachsenden Demokratiefeindlichkeit in Deutschland so kurzsichtig und unfassbar. Wir brauchen eher mehr politische Bildung statt weniger! Also haben wir angefangen zu kämpfen. Die meiste Energie steckten wir in eine Petition. Wir schrieben unzählige Emails an Freunde, Verwandte, Kolleg*innen, Journalist*innen und Organisationen wie „Omas gegen Rechts“ und machten auf das drohende Ende des Programms und unseren Kampf dagegen aufmerksam.

Viel Unterstützung habe ich dabei von den Frankfurter Grünen erhalten. Die grünen Stadtverordneten leiteten die Petition in den entsprechenden Gremien weiter, unser MdL Marcus Bocklet trug unser Anliegen in den Landtag. Die Nordend-Grünen stellten mir einen Stand beim Rotlintstraßenfest zur Verfügung, bei dem wir über 300 Unterschriften sammelten und auch Omid Nouripour um Unterstützung bitten konnten, die er mir auch sofort zusicherte. Die Würzburger Grünen luden uns zu ihrem „Fest der Demokratie“ ein, was uns neben weiteren 300 Unterschriften die Gelegenheit einbrachte, mit bayerischen grünen Mandatsträgern ins Gespräch zu kommen.

Und wir wandten uns auch direkt an diejenigen, die das Ende des Programms noch verhindern konnten. Wir schrieben direkt Bundestagsabgeordnete an und erklärten ihnen, was das Aus für uns persönlich, aber auch für unsere Gesellschaft bedeuten würde. Der Krieg in Nahost und die damit verbundene angespannte Situation an deutschen Schulen unterstrich dabei auf tragische Weise unsere Argumente.


Beim Familienbrunch im Günthersburgpark konnte ich die zuständige Ministerin Lisa Paus direkt mit der Tragweite ihrer Entscheidung konfrontieren.

Jetzt zeigt sich: Der Kampf hat sich gelohnt! Die Entscheidung wurde zurückgenommen und das Programm für 2024 verlängert! Zu der großen Erleichterung mischt sich das gute Gefühl, etwas erreichen zu können, wenn man für seine Ziele kämpft. Jetzt heißt es durchatmen und dann weiter aufmerksam zu bleiben, damit die Respekt Coaches auch noch über 2024 hinaus ihre wertvolle Arbeit leisten können.

Aus aktuellem Anlass: Kleine (unvollständige) Liste GRÜNER Erfolge

1. Die Solarausbauziele für 2023 sind jetzt schon erreicht, Unternehmen, Landwirte und Privathaushalte investieren so viel wie noch nie in PV-Anlagen; weniger Bürokratie bei Balkonsolar, weniger Bürokratie bei Gemeinschaftssolar, weniger Bürokratie bei innovativen PV-Anlagen

2. Windkraftgenehmigungen können deutlich schneller erreicht werden, viele konstruierte Einspruchsgründe fallen weg.

3. Die Gleichstromtrasse SüdLink zum Transport des Stromes aus Erneuerbaren ist endlich im Bau

4. RWE und die EnBW haben zugesagt 8 bzw. 10 Jahre früher aus der Kohle auszusteigen und beide befinden sich in einem rasanten Hochlauf der klimaneutralen Stromerzeugung

5. Es gab keinen Blackout, sondern neue Rekorde bei der Bereitstellung von erneuerbarem Strom

6. Die Wärmewende für Gebäude wurde gestartet und viele Menschen können in klimafreundliche Heizungen mit guter Förderung investieren

7. Die dt. Stahlindustrie wird durch Förderung der EU (die Habeck erwirkt hat) finanziell für die Umrüstung auf H2 unterstützt

8. Erste Wasserstoffpipelines sind genehmigt und im Bau

9. Die Energieversorger bauen H2-fähige Gaskraftwerke

10. Niemand verbietet den Genuss von Fleisch, die Qualität von Fleischprodukten wird erstmals einfach und klar erfasst und dokumentiert

Und nicht zu vergessen:

• das russische Gas wurde ersetzt

• es wurden in Rekordzeit große Infrastrukturprojekte errichtet und Deutschland kam sehr gut über den letzten Winter

Daneben gab es

- etliche Umweltschutzprojekte, den Schutz von Mooren

- eine leider noch zu kleine, aber immerhin nun begonnene Kindergrundsicherung

- ein modernes Einwanderungsgesetz

- eine auf Werte ausgerichtete Außenpolitik

- das Deutschlandticket

- ein modernes Straßenverkehrsrecht

… und keine Verbote..

 

Das alles und noch viel mehr sind Erfolge der Grünen in der Ampel

Das ist viel mehr als in den letzten 10 Jahren erreicht wurde.

Grün macht uns als Nation unabhängiger.

Grün macht Deutschland wirtschaftlich zukunftsfit.

Grün schützt Menschen vor zu hohen CO2-Kosten.

Grün modernisiert Deutschland

 

Grün wirkt und das ist sehr gut so

 

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