24.09.2017
Neues von Nargess: Hilfe beim Ankommen

Was die jungen Frauen, die erst seit ein, zwei Jahren in Deutschland leben, bewegt, kann Nargess Eskandari-Grünberg aus eigener Erfahrung nachvollziehen. Denn vor über dreißig Jahren war sie selbst als Geflüchtete nach Frankfurt gekommen – zunächst unfreiwillig, wie sie den Kursteilnehmerinnen verrät, war doch eigentlich die Weiterreise in die USA geplant, für die sie jedoch aus politischen Gründen kein Visum erhielt. Also blieb Eskandari-Grünberg in Frankfurt und begann, sich hier ihr neues Leben aufzubauen.
Eine Aufgabe, die nun auch die acht Frauen meistern müssen. Es sind ganz praktische Dinge, die einem in dieser Situation auf dem Herzen liegen: „Wie funktioniert das mit der Krankenversicherung?“ „Darf ich bei der Arbeit ein Kopftuch tragen?“ „Wie schaffe ich es, dass meine Berufsausbildung hierzulande anerkannt wird?“.
Und es ist nicht zuletzt GRÜNER Politik zu verdanken, dass es auf die meisten Fragen auch Antworten gibt. So ist es mit GRÜNER Hilfe gelungen, dass das Land Hessen die Gesundheitskarte auch für geflüchtete Menschen eingeführt hat. Seither dürfen Geflüchtete einen Facharzt ihrer Wahl aufsuchen, ohne sich zuvor vom Allgemeinarzt überweisen zu lassen und ohne langwierige behördliche Schranken überwinden zu müssen. Und auch dass in den allermeisten Berufen heutzutage Mitarbeiterinnen mit Kopftuch eine Selbstverständlichkeit sind, ist Resultat eines gesellschaftlichen Umdenkens, das auch durch uns GRÜNE angestoßen wurde – auf kommunaler Ebene insbesondere durch das Integrations- und Diversitätskonzept, das Eskandari-Grünberg während ihrer Amtszeit als Integrationsdezernentin entwickelt hatte.
Es verkörpert die zentrale Forderung nach Chancengerechtigkeit und Teilhabe für alle, die in unserer Stadt leben. Eine Forderung, die weit mehr umfasst als die Bereitstellung von Bildungs- und Ausbildungsgängen, eine Forderung, die alle Bereiche des gesellschaftlichen Zusammenlebens berührt und deren Verwirklichung allen Menschen obliegt, die in unserer Stadt leben. Bereits als Dezernentin hat sich Eskandari-Grünberg für diese Integrationspolitik stark gemacht und auch als Oberbürgermeisterin möchte sie an ihrer Umsetzung weiterarbeiten. Sprach- und Integrationskurse, Kurse und Projekte von Trägern wie berami e.V., und anderen Vereinen, Praktika, Ausbildungen, Studiengänge- anders als vor dreißig Jahren gibt es heutzutage viele Angebote für geflüchtete Menschen. „Nutzen Sie ihre Chancen! Sie haben hier alle Möglichkeiten und müssen sich nicht mit niederen Arbeiten zufriedengeben“, lautet der eindringliche Rat der Politikerin an die jungen Frauen.
Ihre eigene Biographie zeigt, was möglich ist: Studium der Psychologie, Promotion, die Gründung einer eigenen Praxis, politisches Engagement zunächst in der KAV, später als Stadtverordnete, als Dezernentin und Stadträtin und nun die Möglichkeit, als erste Migrantin das höchste Amt der Stadt zu bekleiden. Nargess Eskandari-Grünberg hat es geschafft.
Und auch die acht jungen Frauen können es schaffen – in ihrer neuen Heimat wirklich anzukommen.