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21. Dezember: Shab-e-Yalda
„Shab-e-Yalda“, zu deutsch „Nacht der Geburt“ oder auch „Shab-e-Tschelleh“ (Nacht der Vierzig Tage) heißt das Fest, mit dem die Menschen im Iran, in Afghanistan und Tadschikistan die Wintersonnenwende und den Beginn des Winters feiern. In der längsten Nacht des Jahres, so hieß es, seien dämonische und satanische Mächte besonders stark. Licht und familiäre Verbundenheit sollten dagegen einen Schutz bieten. Daraus entwickelte sich das heutige Familienfest, bei dem sich Freunde und Familie am Yalda-Abend zum gemeinsamen Feiern und Essen treffen. Auf den Tisch kommen dabei vor allem Melonen, Granatäpfel und rote Trauben. Wie auch zu Nouruz, dem Fest zum Frühlingsbeginn, lesen die Menschen aus dem Diwan, den Schriften des persischen Dichters Hafiz, wobei diese wie ein Orakel befragt werden. Mit dem Entzünden von Feuern wird der Neugeburt des Lichtes gedacht, denn ab sofort werden die Tage wieder länger.
24. bis 26. Dezember: Weihnachten
Woher kommt der Weihnachtsbaum?
Der 24. Dezember war ursprünglich der „Tag von Adam und Eva“, zu dessen Gedenken die Geschichte von der Vertreibung aus dem Paradies dargestellt wurde. Weil nur Nadelbäume im Dezember noch grün waren, wählte man den Tannenbaum, um den „Baum der Erkenntnis“ zu symbolisieren, von dessen Früchten Adam und Eva vor der Vertreibung gekostet hatten. Zu Beginn der Neuzeit entwickelte sich daraus der Christ- oder Weihnachtsbaum. Die ersten Weihnachtsbäume wurden 1492 in Straßburg aufgestellt.
Warum werden Weihnachtsbäume mit Lametta geschmückt?
Die glitzernden Metallfäden sollen Eiszapfen am Weihnachtsbaum symbolisieren. Als Baumschmuck erfunden wurden sie bereits 1610 in Nürnberg. Früher wurde für Lametta bleihaltiges Stanniol verwendet; aus Umweltschutzgründen kommt heute meist Kunststoff zum Einsatz. Trotzdem ist Lametta alles andere als nachhaltig, denn oft verbleibt es nach dem Abschmücken am Baum und landet so mitsamt den Baumresten in der Umwelt, wo es Pflanzen, Tiere und das Grundwasser schädigt. Besser also, ihr greift zu Papier und Schere und bastelt euch Lamettafäden aus (reyceltem) Papier!
Wurde der Weihnachtsmann tatsächlich von Coca-Cola erfunden?
Vor allem in den evangelisch geprägten Regionen der Welt – also im anglo-amerikanischen Raum, in Skandinavien und in Norddeutschland ist es der Weihnachtsmann, der den Kindern am Heiligen Abend oder am ersten Weihnachtsfeiertag die Geschenke bringt – sofern sie artig sind; unartige Kinder erhalten nur eine Rute. Dargestellt wird der Weihnachtsmann als alter Mann mit weißem Bart und rotem Mantel mit weißem Pelzbesatz – und dies bereits im 19. Jahrhundert. Der Weihnachtsmann ist also nicht, wie oft behauptet wird, eine Erfindung der Firma „Coca-Cola“, die erst seit den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts mit der Figur wirbt. Die Tradition des Weihnachtsmannes geht auf den Heiligen Bischof Nikolaus von Myra zurück, der unter anderem einen vom Teufel erwürgten Jungen wieder ins Leben zurückgeholt haben soll. Er ist nicht nur Schutzpatron der Kinder, sondern auch der Seefahrer, Kaufleute und zahlreicher weiterer Berufs- und gesellschaftlicher Gruppen. In Süddeutschland kommt der „Nikolaus“ bereits am 06. Dezember; die Geschenke zu Weihnachten bringt hier das Christkind.
Warum sind Kartoffelsalat und Würstchen für viele Menschen Tradition am Heiligen Abend?
Auf vielen deutschen Tellern geben sich am Heiligen Abend Würstchen und Kartoffelsalat ein Stelldichein. Dies hat zum einen praktische Gründe; denn der Salat lässt sich bereits am Vortag zubereiten und die Würstchen sind schnell erhitzt, so dass mehr Zeit für die anderen Weihnachtsvorbereitungen bleibt (für viele Leute ist der 24. Dezember ja ein normaler Arbeitstag!). Früher wurde Weihnachten zudem auch in Deutschland erst am 25. Dezember gefeiert. Viele Familien hatten kein Geld, auch am Vorabend bereits festlich zu speisen und begnügten sich hier mit einem einfachen Essen. Nicht nur zwischen Aschermittwoch und Ostern, sondern auch von Mitte November bis Weihnachten wurde früher gefastet; auch unter diesem Aspekt war die sättigende und preiswerte Kartoffel daher das ideale Nahrungsmittel am Heiligen Abend
Was ist das älteste Weihnachtslied?
„White Christmas“ von Bing Crosby ist das meistverkaufte, „Last Christmas“ von Wham das meistgespielte und „Stille Nacht, Heilige Nacht“ das bekannteste Weihnachtslied. Das älteste Weihnachtslied wird hingegen nur selten intoniert. Es heißt „Sei uns willkommen, Herre Christ“ und stammt von einem unbekannten Verfasser. Die älteste Niederschrift aus dem 14. Jahrhundert ist bis heute erhalten und wird in einem Tresor in der Universitätsbibliothek Erfurt aufbewahrt.
Welche Weihnachtstradition ist typisch frankfurterisch?
So wie uns der Weihnachtsmarkt auf dem Römerberg mit Beth- und Quetschemännchen sowie jährlich wechselnder Glühweintasse und – nicht zu vergessen – jährlich gleichbleibender Diskussion um die Schönheit des Weihnachtsbaumes die Adventszeit versüßt, so undenkbar ist für viele Frankfurterinnen und Frankfurter ein Heiligabend ohne das Große Stadtgeläut. Schon 1347 läuteten zu hohen kirchlichen Feiertagen alle Glocken in der Stadt. In der heutigen konzertant abgestimmten Form gibt es das Geläute seit 1954. Den Auftakt macht um 17.00 Uhr die Bürgerglocke der Paulskirche, nach und nach stimmen weitere Glocken ein, bis insgesamt 50 Glocken erklingen, die in der gesamten Innenstadt – am besten aber zwischen Zeil und Mainufer - zu hören sind. Eine halbe Stunde dauert das Glockenkonzert. Für alle, die coronabedingt lieber zu Hause feiern, gibt es das Große Stadtgeläut auch auf CD.
Welche Weihnachtsbräuche gibt es in anderen Ländern?
Vor allem im anglo-amerikanischen Raum ist es Tradition, über die Tür einen Mistelzweig zu hängen. Sich darunter zu küssen, heißt es, bringt Glück in der Liebe. Nach der Legende tötete die Spitze eines Mistelzweiges den Sohn der Liebesgöttin Frigga. Nachdem es der Göttin gelang, ihr Kind zu retten, küsste sie jeden, der unter dem Baum stand.
Aus Großbritannien kommt ursprünglich die Tradition, sich zu Weihnachten in Strickpullover mit weihnachtlichen Motiven zu hüllen. In den 80er Jahren trugen ihn Moderator*innen im Weihnachtsprogramm; den „modischen“ Durchbruch schaffte er mit der Komödie „Bridget Jones“ Anfang der 2000er. Heute gibt es auch hierzulande schon Wettbewerbe um den hässlichsten Weihnachtspullover; seit 2018 hat der Pullover am 21. Dezember sogar einen eigenen Gedenktag.
In Frankreich und in Großbritannien werden die Geschenke zwar am Heiligen Abend unter den Weihnachtsbaum gelegt, ausgepackt werden sie jedoch erst am nächsten Morgen. Auch in den USA bringt „Santa Claus“ seine Gaben erst am Morgen des 25. Dezember: Mit dem Schlitten kommt er durch den Kamin und füllt die zuvor dort aufgehängten Socken.
In Mexiko feiern die Menschen Weihnachten mit Tanz und Musik. Kinder schlagen die Pinata: Wer die Pappmachefigur als erster entzweischlägt, für den regnet es Bonbons aus dem Innern der Figur.
In Norwegen ziehen Kinder als „Julebokk“ verkleidet von Haus zu Haus und betteln – wie die amerikanischen Kinder zu Halloween – um Süßigkeiten
Am „Boxing Day“, dem zweiten Weihnachtsfeiertag, erhalten die Angestellten im anglo-amerikanischen Raum traditionell ein Geschenk von ihrem Arbeitgeber, die „Christmas Box“. Der Brauch des weihnachtlichen Trinkgeldes geht bereits auf das 17. Jahrhundert zurück. Heute haben am „Boxing Day“ die Geschäfte geöffnet und geben auf viele Waren satte Rabatte. Traditionell finden an diesem Tag auch viele Sportwettkämpfe statt.
31. Dezember: Silvester
Woher kommt das Bleigießen?
Der Brauch, flüssiges Blei ins Wasser zu gießen und aus der erkalteten Form die Zukunft zu deuten, geht bereits auf die alten Römer zurück. Nicht nur aus Umwelt- sondern vor allem aus gesundheitlichen Gründen ist das Bleigießen seit 2018 in Deutschland verboten. Ersatzweise werden Zinngieß-Sets angeboten. Noch umweltfreundlicher orakelt ihr aber, wenn ihr (Bienen-)Wachs verwendet.
Was kommt an Silvester am häufigsten auf den Tisch?
Nicht von ungefähr kommt vor allem an Silvester das Gebäck, das je nach Region als „Berliner“, „Kreppel“ oder „Pfannkuchen“ bezeichnet wird, in die Tüte und auf den Teller. Der Verzehr der süßen Teilchen soll Glück bringen (Vorsicht: Zuviel bringt eher Bauchweh..)
Warum soll man zwischen den Jahren keine Wäsche waschen?
In den Raunächten zwischen den Jahren wütet der nordische Gott Wotan mit seinem Heer. So erklärte man sich in früheren Zeiten, dass es zu dieser Zeit oft besonders stürmisch ist. Auf keinen Fall soll Wotan sich in Wäscheleinen verheddern, denn das, so hieß es, bringt Unglück. Auch wenn diese Auslegung wohl im Reich der Legenden und Aberglauben angesiedelt ist, hält sich die Tradition, die Waschmaschine in dieser Zeit ruhen zu lassen, seit Jahrhunderten.
Wie wurde „Dinner for One“ zur Tradition?
Same Procedure as every Year: Auch wenn wir den Sketch des englischen Komikers Freddie Frinton und seiner Partnerin Mary Warden, schon tausendmal gesehen haben, brechen wir jedes Mal wieder in Lachen aus, wenn Butler James unbeholfen über den Kopf des Tigerfells stolpert. 1961 lief der Schwarz-Weiß-Film zum ersten Mal im deutschen Fernsehen. In Großbritannien war er da bereits Kult. Verfasst wurde der Sketch in den 20er Jahren vom britischen Autor Lauri Wylie; die Uraufführung erfolgte 1948 in London. Zur festen Silvester-Tradition in Deutschland wurde „Dinner for One“ erst ab 1972. Inzwischen wird der Kultfim zu Silvester nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Schweiz, Finnland, Schweden, Südafrika, Grönland, Estland, Australien, Luxemburg und den Färöer-Inseln ausgestrahlt. Neben der englischsprachigen Originalfassung gibt es mittlerweile auch Versionen in Kölscher Mundart, auf Plattdeutsch, auf fränkisch und auf hessisch.
Welche besondere Bedeutung hatte Silvester früher in Frankfurt?
In den Zeiten der Freistadt Frankfurt wählten die Frankfurter*innen am 31. Dezember ihre Bürgermeister (einen älteren und einen jüngeren), die jeweils für ein Jahr amtierten. Anders als heute entschied aber nicht der politische Wille über das Wahlergebnis, sondern das Losglück. Gefeiert wurde die Wahl anschließend mit dem „Großen Zapfenstreich“ des Militär-Musikkorps in der Fahrgasse. Noch in der Nacht wurden die Schilderhäuschen für die Wachposten vor den Wohnhäusern der neu gewählten Bürgermeister (leider waren es damals tatsächlich ausschließlich Männer, die solch ein Amt innehatten) aufgestellt.
Traditionell begossen die Frankfurter*innen das neue Jahr mit selbstgebrautem Punsch. Dazu gab es Stutzwerk, Brote aus Hefeteig, die es nicht zu kaufen, sondern in den Bäckereien beim Würfelspiel zu gewinnen galt. Auch wenn die Bürgermeister*innen heute glücklicherweise demokratisch gewählt und die Gläser zu Mitternacht eher mit Sekt gefüllt werden – das Stutzwerk gibt es zu Neujahr in den Frankfurter Bäckereien immer noch zu kaufen.
Welche Silvesterbräuche gibt es in anderen Ländern?
In der Silvesternacht rote Unterwäsche zu tragen, verheißt in Italien Glück und Erfolg im neuen Jahr. Wer dazu noch Schweinshaxe mit Linsen isst, soll auch in finanziellen Dingen ein glückliches Händchen haben.
Auch außerhalb von Corona haben Raketen und Böller in Frankreich keine Tradition. Statt das Geld in die Luft zu jagen wird es lieber in Champagner, Austern und Foie gras investiert, die mit Freunden und Familie genossen werden. In Paris ist privates Feuerwerk im ganzen Stadtgebiet untersagt.
Bei jedem Glockenschlag um Mitternacht eine Weintraube zu essen, verheißt in Spanien Glück im neuen Jahr.
Das Glücksspiel zu Silvester hat in Griechenland Tradition: Landesweit belaufen sich die Spieleinsätze im Familienkreis oder im Spielkasino auf einen dreistelligen Millionenbetrag.
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