Diversity Diary: Der höchste Feiertag des Jahres

02. Mai: Orthodoxes Osterfest

 

Die meisten von uns haben die Ostereier längst aufgegessen – für orthodoxe Christ*innen beginnt dagegen das Osterfest erst heute. Denn der julianische Kalender geht unserem gregorianischen um 13 Tage nach; somit verschiebt sich auch der für das Osterfest maßgebliche erste Frühlingsvollmond. 

Im orthodoxen Christentum ist das Osterfest der höchste Feiertag -  noch wichtiger als Weihnachten. Bereits ab Rosenmontag wird bei den griechischen Christ*innen gefastet – die Gläubigen nehmen kein Fleisch, kein Fisch und keine Milchprodukte zu sich. Erlaubt sind lediglich Tiere, die kein Blut haben, also Oktopus, Sepia, Kalamares und Muscheln. In der Karwoche sind die Fastenregeln noch strenger, dann dürfen auch diese nicht mehr verzehrt werden; am Karsamstag ist selbst Olivenöl tabu. 

Der „Große Donnerstag“ vor Ostern beginnt mit einer mehrstündigen Messe, in deren Verlauf der Salbung Jesu beim Einzug in Jerusalem gedacht wird. Abends folgt der „Gottesdienst der Kreuzigung“, zu dem alle Gläubigen einen Dornenkranz mitbringen und in dessen Verlauf ein großes hölzernes Kreuz durch die Kirche getragen und mit dem symbolischen Grabtuch Jesu abgedeckt wird. Am Freitag wird das Tuch mit Blumen geschmückt, die Jesusfigur darauf gebettet und durch die Straßen getragen. In der Osternacht von Samstag auf Sonntag werden Kerzen entzündet und die Auferstehung bejubelt, vielerorts gibt es auch Feuerwerk. Besondere Speisen sind Tsoureki, ein traditionelles Osterbrot, das mit roten Eiern (rot symbolisiert das Blut Christi) verziert wird. Bei den Kindern beliebt ist das Eierkämpfen, das Gegeneinanderschlagen der Ostereier. Der Sonntagnachmittag wird im Familien- und Freundeskreis gefeiert: Lämmer, Schafe und Ziegen werden gegrillt, natürlich fließt auch viel Alkohol.

 

06 .Mai: St. Georgsfest der Roma

 

Der heilige Georg ist der Schutzheilige der serbisch-orthodoxen Roma. Sein Namenstag, der nach dem julianischen Kalender auf den 06. Mai fällt, ist daher für die Roma einer der wichtigsten Feiertage des Jahres. Die Roma feiern „Djurdjevan“ oder „Herdelezi“ mit einem siebentägigen Frühlingsfest, das Glück und Wohlstand bringen soll. 

Oft geht dem Fest eine mehrwöchige Fastenzeit voraus. Am Vortag werden die Häuser gereinigt und mit Kerzen und Zweigen geschmückt. Üblich ist auch, in blumenbekränztem Wasser zu baden und sich die Hände mit Weihwasser zu waschen. Abergläubische Menschen zünden an jeder Hausecke alte Tücher an, um das Jahr über Schlangen fernzuhalten. 

Am Georgstag selbst wird ein Schaf geschlachtet und gebraten. Teile des Bratens werden an Freunde und Verwandte geschenkt. Anschließend gibt es ein großes Fest mit Musik, Tanz und eigenen Liedern. 

 

08./09. Mai: Lailat al Qadr

 

In der Nacht des 27. Ramadan (in diesem Jahr vom 08. auf dem 09. Mai) soll der Erzengel Gabriel dem Propheten Mohammed die ersten Worte des Koran diktiert haben. Für Muslim*innen ist „Lailat al Qadr“, die „Nacht der Bestimmung“ daher die heiligste Nacht des ganzen Jahres und einer der Höhepunkte im Fastenmonat Ramadan. Die Moscheen werden zu diesem Anlass mit farbigen Lichterketten geschmückt. Nach dem Fastenbrechen versammeln sich die Gläubigen, um gemeinsam die zu Beginn der Fastenzeit begonnene Koranlesung zu beenden und bis zum Morgengrauen zu beten. Denn es heißt, dass in dieser Nacht die Geschicke aller Lebewesen für das kommende Jahr festgelegt und Gebete besonders erhört werden. 



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