Kandidat*innen für den Ortsbeirat stellen sich vor: Platz 3 – Gabriele Trah

Ich bin mit einer Unterbrechung seit 29 Jahren Wahlfrankfurterin, seit 27 Jahren im Nordend. Ursprünglich verschlug mich mein Beruf als entwicklungspolitische Beraterin hierher, mit Frankfurt und dem Nordend verband mich erstmal gar nichts. Doch Jahr für Jahr wuchs das Band und heute ist das Nordend mein geliebtes Zuhause aus dem ich nicht mehr weg möchte. Die Unterbrechung war ein 10-jähriger Aufenthalt im südlichen und östlichen Afrika. Ein Teil meiner Arbeit bestand aus der Beratung der Gemeinden in den dortigen Partnerländern zur kommunalen Wirtschaftsförderung. Oft habe ich mir vorgestellt, auf der anderen Seite des Tisches zu sitzen, nicht nur zu beraten, sondern für die Umsetzung der Maßnahmen (mit-) verantwortlich zu sein. Und heute laufe ich durch die Straßen des Nordends und stelle mir vor wie schön diese Straßen mit mehr Grün, mehr Begegnungsstätten und Spielzonen und weniger Autos wären. Wie schön, wenn die 2 kleinen Jungs über mir auf der Straße toben könnten. Und wie wäre das zu machen? Was heißt das für die Aufteilung des Verkehrsraums, die Mobilität und die Parkraumbewirtschaftung hier in unserem Stadtteil?

Und wie steht es mit unserem Beitrag zum Klima im Nordend? Was können, ja was müssen wir tun um zur Klimaneutralität bis zum Jahr 2035 beizutragen? Und gleichzeitig die Hitzesommer in unserem Stadtteil erträglicher zu machen? Viele meiner Nachbar*innen möchten sich für diese Ziele einsetzen, aber wie? Es gibt viele Ideen, aber oft sind sie und auch die Unterstützung, die es dafür bereits gibt, nicht bekannt. Wir wollen daher ein individuelles Beratungsangebot einführen, zu Optionen bei der Gebäudesanierung, Möglichkeiten des Energiesparens, zu Ökostrom-Tarifen, zu Photovoltaik- und Solarthermieanlagen auf Dächern und an Balkonen und Fassaden. Wir wollen Flächen entsiegeln, Bäume pflanzen und Fassaden- und Dachbegrünung fördern. Zu letzterem gibt es übrigens seit 23. Januar (und vorläufig nur digital) eine spannende Ausstellung „Einfach Grün“ im Deutschen Architekturmuseum hier in Frankfurt. Grünzeug an Hauswänden und auf Dächern erfreut nicht nur Vögel und Insekten (z.B. Wildbienen), sondern kann drei bis fünf Grad die Temperaturen in der Stadt reduzieren. Und ganz nebenbei kann Fassaden- und Dachbegrünung die Häuser vor Sturm, Hagel und Extremtemperaturen schützen und z.B. die Dachabdichtung um 10 bis 20 Jahre verlängern.

Und wie sieht es mit der Wohnsituation im Nordend aus? Das Nordend ist eines der begehrtesten Wohnviertel in Frankfurt. Das führt dazu, dass nur die, die schon lange hier leben, noch günstige Mieten haben. Doch viele sind von Verdrängung bedroht. Wie können wir den Trend zur Spekulation und Gentrifizierung aufhalten? Den Milieuschutz erweitern, konsequenter vom städtischen Vorkaufsrecht Gebrauch machen, den Leerstand bekämpfen, die Quoten für geförderten Wohnungsbau erhöhen, eine Wohnungstauschbörse initiieren, den Mietspiegel weiterentwickeln: all das sind Maßnahmen, die wir in den nächsten 5 Jahren verfolgen wollen. Zum Beispiel stehen im Nordend viele große Wohnhäuser leer. Während des Bestehens des Hessischen Gesetzes gegen die Zweckentfremdung von Wohnraum konnten zwischen 1985 und 2004 etwa 8500 Wohnungen für den Frankfurter Wohnungsmarkt zurückgewonnen werden. Dahin wollen wir zurück in dem wir denn Leerstand im Stadtteil konsequent thematisieren und vom Magistrat entschiedenes Handeln gemäß dem Grundsatz „Eigentum verpflichtet“ einfordern. Über diese und viele andere Fragen haben wir Grüne im Stadtteil uns in den letzten Monaten intensiv auseinandergesetzt und eine Reihe von konkreten Vorschlägen entwickelt die ihr/sie in unserem Kommunalwahlprogramm „Frankfurt Nordend – neu denken“ findet. Es lohnt sich rein zu schauen. Was davon lässt sich in den nächsten 5 Jahren konkret umsetzen? Das hängt auch vom Ergebnis der Kommunalwahl ab. Mein Name ist Gabriele Trah und ich würde mich gerne für unsere Vorschläge im Ortsbeirat einsetzen.



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