Endlich: Das Nordend hat einen Stadtteiltreff

Ein öffentliches Badehaus ist nicht nur ein Ort der Sauberkeit, sondern immer auch ein Ort der Begegnung. Einst war das Merianbad ein solcher Ort gewesen. 1897 wurde es als erstes Frankfurter Badehaus eröffnet. Noch 1981 duschten hier 61.000 Menschen. Immer mehr Frankfurter*innen bauten jedoch moderne Bäder in ihre Wohnungen ein, so dass die Bedeutung der öffentlichen Badehäuser zurückging. 

Heute steht die Begegnung im Vordergrund. Künftig sollen sich hier – auf 25, dank der großen Fensterfront lichtdurchfluteten, Quadratmetern – Bürgerinnen und Bürger über Einrichtungen und Projekte im Stadtteil informieren und so am Geschehen im Nordend partizipieren können. 

Bis dahin sei es ein steiniger Weg gewesen, hob Ortsvorsteherin Karin Guder in ihrer Ansprache hervor. Nach dem Wegfall der Räume im ehemaligen Volksbildungsheim, das ab 1998 zum „Kinopolis“ umgebaut wurde, war es vor allem die GRÜNE Fraktion gewesen, die immer wieder einen Stadtteiltreff gefordert hatte. Nicht alle sahen jedoch die Notwendigkeit eines solchen Treffs, auch seien die Finanzierung sowie die rechtlichen Fragen unklar gewesen. Im Oktober 2008 beantragte der Ortsbeirat beim Magistrat eine Erhöhung des Ortsbeiratsbudgets, um damit einen Stadtteiltreff zu finanzieren. Der Magistrat lehnte das Ansinnen zwar ab, „der Ortsbeirat hat sich davon aber nicht abschrecken lassen“, so Guder. 2014 folgte der nächste -  konkretere – Antrag: Gefordert wurde nun ein Stadtteilbüro im Merianbad, das seit 2005 ein Café beherbergte. Es sollten weitere drei Jahre ins Land gehen, bevor der Magistrat dieses Mal dem Antrag zustimmte. 

Mit den Pächtern Tomislav Matkovic und Drazan Šušak, die im Juli im Merianbad das Restaurant „Kupferstecher“ eröffneten, wurde ein Kompromiss gefunden, der alle zufrieden stellte. Der Ortsbeirat darf den Nebenraum des Restaurants kostenfrei nutzen – zwar aus rechtlichen Gründen nicht für ein „Stadtteilbüro“, aber für einen „Stadtteiltreff“. Der neue Name, sagt Karin Guder, bringt jedoch den Zweck der Räumlichkeit noch viel besser zum Ausdruck: „Menschen zusammenbringen und die Entwicklung im Stadtteil fördern“. 

Noch herrscht „produktives Chaos“ im Stadtteiltreff: Nahe dem Eingang lädt ein großer Tisch zu Besprechungen und Begegnungen ein, etwas erhöht auf einer Ebene steht ein Schreibtisch, auch eine Küchenzeile gibt es. 

Wer ein Gespräch mit den Stadt- und Sozialbezirksvorsteher*innen sucht, soll künftig im Merianbad fündig werden: Bereits am Morgen nach der Eröffnung lud Stadtbezirksvorsteher Willi Pressmar zur ersten Sprechstunde in den Stadtteiltreff ein. Auch die GRÜNE Ortsbeiratsfraktion will hier am kommenden Dienstagabend tagen. 

Die weitere Belegung und Nutzung des Raumes ist derzeit noch in der Planung – nur eines steht bereits fest: Politische Veranstaltungen soll es, abgesehen von Sitzungen der Ortsbeiratsfraktionen, im Stadtteiltreff nicht geben.  

 



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