Ist mein Weihnachtsbaum wirklich GRÜN?

Der herkömmliche Weihnachtsbaum beim Baumarkt, Großmarkt oder mobilem Handel

 

Es gibt sie im Baumarkt, Großmarkt oder auch auf Parkplätzen und an der Straßenecke. Der Vorteil: Die Bäume bewegen sich preislich meist im unteren bis mittleren Segment und sind schön gerade gewachsen. Dieses Wachstum vollzog sich jedoch in den meisten Fällen nicht in schattigen Wäldern: 85 Prozent aller verkauften Weihnachtsbäume werden in Plantagen gezüchtet und nicht selten mit Pestiziden vor Schädlingen geschützt. Letzteres ist nicht nur für Pflanzen und Tiere, sondern auch für die Gesundheit derer, die unter dem Baum Geschenke auspacken, bedenklich. Der mit Abstand beliebteste Weihnachtsbaum ist in unseren Breiten gar nicht heimisch und wird daher – mit allen Folgen fürs Klima – importiert.

Fazit: Am herkömmlichen Weihnachtsbaum sind nur die Tannennadeln grün!

 

Der Plastik-Weihnachtsbaum

 

Was auf den ersten Blick nach einer nachhaltigen Alternative klingt, ist in Wirklichkeit keine. Denn oft werden die Plastikbäume im (fernöstlichen) Ausland produziert, wo die Standards an Umwelt- und Klimaschutz immer noch andere sind. Unabhängig davon wird bei der Produktion natürlich auch CO2 freigesetzt: Sechs Jahre müsste ein Plastikbaum in euren Wohnzimmern zum Einsatz kommen, um Klimaneutralität zu erreichen. Aber meistens gehen die Bäume schon vorher kaputt oder sehen einfach nicht mehr schön aus. Leider bestehen die Plastikbäume meist aus PVC oder PE, also Kunststoffen, die nicht recycelbar sind, oft enthalten sie zudem weitere Schadstoffe. 

Fazit: Am Plastikbaum ist höchstens die (umweltschädliche) Farbe grün!

 

Der Bio-Weihnachtsbaum

 

Eines vorweg: Natürlich gibt es sie auch in Baumärkten oder beim Weihnachtsbaumhändler. Ihr müsst nur auf das Biosiegel achten: Mit dem EU-Biosiegel, dem Biokreis-Siegel, Bioland-Siegel, Demeter-Siegel oder dem Siegel von Naturland seid ihr auf der sicheren Seite. Bio-Weihnachtsbäume werden ohne Pestizide oder Kunstdünger kultiviert. Im Idealfall stammen sie aus FSC-zertifizierten Wäldern, also aus umwelt- und sozial verträglich genutzten Waldgebieten. Das Beste: Preislich sind die Bio-Bäume nicht teurer als die herkömmlichen Bäume. In Frankfurt findet ihr Weihnachtsbäume mit Bio-Siegel z.B. in der Frankfurter Bauhaus-Filiale in der Hanauer Landstraße, bei Toom in Frankfurt-Rödelheim und im Gartencenter Dehmer (ebenfalls in Rödelheim). Nach dem Fest werden die Bäume überall im Stadtgebiet abgeholt und umweltgerecht entsorgt.

Fazit: Grüner ist ein Baum kaum zu haben! 

 

Der selbst geschlagene Weihnachtsbaum

Es hat etwas von Bullerbü, zu Weihnachten in den Wald zu gehen, um den Baum selbst zu schlagen. Auf eigene Faust solltet ihr dies jedoch niemals tun, denn das illegale Abholzen von Bäumen kann mit empfindlichen Geldstrafen geahndet werden! Es bleibt die Möglichkeit, Weihnachtsbaumschulen aufzusuchen, um sich dort die gewünschte Tanne auszusuchen. Allerdings werden die Bäume dort auch nicht selten in Monokulturen und unter Einsatz umweltbelastender Dünger und Pestizide angebaut. Ihr solltet also unbedingt darauf achten, dass ihr euren Baum aus einer ökologischen Waldwirtschaft holt, die mit Naturland-, FSC-, oder PEFC-Siegel ausgezeichnet ist und Bäume in Mischkulturen züchtet. In der näheren Umgebung bietet beispielsweise das Forstamt Hanau-Wolfgang am kommenden Wochenende die Möglichkeit, ungespritzte Nordmanntannen aus regionalem Anbau zu schlagen oder zu kaufen. 

Fazit: Der selbstgeschlagene Weihnachtsbaum kann, muss aber nicht grün sein!

 

Der Weihnachtsbaum im Topf

 

Es klingt durchaus nach einer guten Idee: Der Weihnachtsbaum landet nach dem Fest nicht am Straßenrand, sondern erfreut sich im Topf auf dem Balkon oder umgepflanzt im Garten eines langen fröhlichen Baumlebens. In der Praxis funktioniert das aber nur, wenn man ein paar Dinge beachtet: Die Bäume sollten bereits im Topf gezogen sein; Freilandbäume, die kurz vor dem Verkauf in Töpfe umgepflanzt werden, verkraften dies meistens nicht und gehen schnell ein. Auch eignen sich Tannen für ein Leben im Kübel nicht besonders, da die langen Wurzeln hier rasch an Grenzen stoßen. Am besten sucht ihr euch eine Fichte aus – denn diese sind Flachwurzler. Auch bei Topfbäumen solltet ihr darauf achten, diesen aus regionalem und biologischem Anbau zu beziehen. Und natürlich passen Bäume mit einer Höhe von 3,50 Metern nur schlecht in einen Topf. Entscheidend ist auch die richtige Pflege: Den Baum solltet ihr möglichst schon früh kaufen, damit er sich akklimatisieren kann. Auch solltet ihr ihn im Wohnzimmer nicht direkt neben der Heizung platzieren. Insgesamt solltet ihr den Baum nicht länger als zehn Tage in der Wohnung belassen, denn zu viel Wärme vertragen die Nadelbäume nicht. 

Fazit: Richtig ausgewählt und gepflegt ist der Weihnachtsbaum im Topf eine tiefgrüne Alternative, die euch über mehrere Jahre erfreuen wird! 

 

Der geliehene Weihnachtsbaum

 

Ihr wollt gerne einen echten und nachhaltigen Weihnachtsbaum, scheut aber die Pflege, die ein Topfbaum verlangt oder habt keinen Balkon oder Garten, auf dem der Baum „übersommern“ kann? Dann könnt ihr euren Weihnachtsbaum auch einfach mieten! Verleihfirmen wie weihnachtsbaumfreunde.de bieten unterschiedliche Sorten und Größen an, die für einen festen Zeitraum (meist zwei Monate) gemietet oder auch dauerhaft erworben werden können. Vorteil der „Weihnachtsbaumfreunde“: Die Firma sitzt in Mainz und wirbt damit, ihre Bäume ohne Zuhilfenahme von Pestiziden aufzuziehen und mit Hilfe von Brunnen und Solarenergie zu bewässern. Der Baum wird mit einem Paketdienst geliefert und in Frankfurt von den Weihnachtsbaumfreunden auch wieder eingesammelt. 

Fazit: Auch der gemietete Weihnachtsbaum ist – sofern ökologisch und regional gezüchtet -  richtig schön grün!

 

 

Der nicht vorhandene Weihnachtsbaum

 

Für viele an Weihnachten undenkbar – aber mit der richtigen Portion Kreativität und etwas handwerklichem Geschick könnt ihr eure Wohnung auch ohne Baum richtig schön weihnachtlich dekorieren. Am nachhaltigsten ist es natürlich, wenn ihr dazu Materialien verwendet, die andernfalls auf dem Müll landen würden. Ein paar tolle Ideen zum Weihnachts-Upcycling findet ihr hier.

Fazit: Zeit und Muse vorausgesetzt, macht diese Alternative am meisten Spaß, sorgt für ein individuelles und einzigartiges Flair und ist letztlich am grünsten von allen!



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